In einer neuen Ausgabe von ‚Experience THE ORIENT‘ nehme ich Marokko ins Visier und verrate Euch meine 10 Marokko Tipps. Das Land an der nordwestlichen Spitze Afrikas ist ein magisches und vielfältiges Land: Zauberhaft orientalische Städte, lebendige Souks, einsame Wüstenlandschaften, Oasen mit Palmenhainen, schroffe Berge, zerklüftete Schluchten und Flusstäler, endlose Atlantikküste und Mittelmeerstrände. Marokko reicht von Algerien zum Atlantik und vom Mittelmeer über das Atlasgebirge und die Westsahara bis zu den Grenzen Mauretaniens. Dieses Land ist mit all seinen Facetten eines der schönsten Länder des Orients. Deshalb freue ich mich, Euch mit diesen 10 Marokko Tipps eines meiner absoluten Lieblingsländer näher zu bringen.
1) Marrakesch mit Spaziergang durch die Souks und den Jardin Majorelle
In den letzten Jahren ist Marrakesch zum Top Reiseziel im Orient avanciert. Die märchenhafte Medina von Marrakesch verströmt ein Lebensgefühl von 1001 Nacht: Die Farben, das Licht, die exotischen Düfte… Mit seinen lebendigen Souks, orientalischen Palästen und Häusern, verwunschenen Gärten und kleinen verwinkelten Gassen ist Marrakeschs Medina ein Gesamtkunstwerk, das seinesgleichen sucht. 1985 wurde die Medina von Marrakesch zum UNESCO Weltkulturerbe.
Ein Spaziergang durch die kunterbunten Souks und über den mittelalterlichen Gauklerplatz Djemaa el Fna wird auch Eure ‚Sinne‘ höherschlagen lassen. Überall gibt es unendlich viel zu entdecken: wohlriechende Gewürze, handgefertigte Taschen, schmiedeeiserne Lampen, handgeknüpfte Teppiche, schicke Hamamtücher… Unendliche viele Handwerksstücke für Designer und Interior-Fans.
Der französische Modedesigner Yves Saint Laurent fand in Marrakesch Ruhe und Inspiration für seine Kollektionen. Er selbst sagte: ‚In Marrakesch habe ich Farben entdeckt‘. In Algerien geboren brauchte er die Sonne und die Farben Nordafrikas. Zusammen mit seinem Lebensgefährten Pierre Bergé kaufte Yves Saint Laurent den etwas verfallenen Jardin Majorelle in Marrakesch und brachte ihn wieder zum Erblühen. Der Jardin Majorelle ist eine tropische Oase mitten in Marrakesch mit einer unendlichen Vielfalt an Pflanzen. Es lohnt sich, diesem sinnlichen Garten einen Besuch abzustatten. Seit 2017 ist dem Designer ein Museum in Marrakesch gewidmet, das gleich neben dem Jardin Marjorelle gebaut wurde.
Dies ist nur eine kleine Auswahl der Highlights in Marrakesch. Meine 10 Marrakesch Tipps findet Ihr hier… Viel Freude bei Euren Streifzügen durch Marrakesch.
2) Essaouira – Lebendige Stimmung im Fischerörtchen am Atlantik
Nur knapp drei Stunden westlich von Marrakesch liegt das kleine Fischerörtchen Essaouira direkt am Atlantik. Der Hafen der Stadt ist besonders pittoresk: dort liegen unzählige türkis-blau getünchte Fischerboote. Zusammen mit der portugiesischen Festung und den fliegenden Möwen bieten die Fischerboote gerade bei Sonnenuntergang traumhaft schöne Fotomotive. Die Lage am Meer, die lebendige Medina mit ihren verwinkelten Gassen, geheimnisvolle alte Häuser mit blauen Türen und das betörende Licht tragen dazu bei, dass Essaouira ein ganz besonders magischer Ort am Atlantik ist, den man nicht mehr so schnell vergisst.
Es werden viele Tagesausflüge von Marrakesch aus angeboten. Bei einem Tagesausflug verbringt Ihr im Schnitt nur 5-6 Stunden in Essaouira und das ist in meinen Augen einfach zu wenig. Deshalb ist mein Tipp an Euch, mindestens zwei bis drei Tage in Essaouira zu verbringen, um die Stimmung dieses Fischerörtchen richtig genießen zu können. Im Übrigen wurden auch einige Szenen der Fantasy-Serie Game of Thrones am Hafen von Essaouira mit der portugiesischen Festung im Hintergrund gedreht. Wenn Ihr also auf den Spuren von Daenerys Targaryen wandern möchtet, dann ist Essaouira ein absolutes Must-See in Marokko. Mehr Infos zu Essaouira hier.
3) Aït Ben Haddou – Filmkulisse mit Mittelalter-Flair
Aït Ben Haddou ist ein malerisches Stampflehmdorf am Rande des Hohen Atlas im Südosten Marokkos. Das sogenannte Ksar liegt ca. 100 km südöstlich von Marrakesch und ist über eine etwas abenteuerliche Route zu erreichen. Die Gründung des Dorfes geht auf das 11. Jh. zurück, die meisten Gebäude sind jedoch lang nicht so alt. Mit seinen Zinnen und Türmen wirkt Aït Ben Haddou bis heute wie eine mittelalterliche Festung. Aus der Ferne könnte man auch meinen, es handele sich um eine überdimensionale Sandburg.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass dieses imposante Dorf zum einen seit 1987 UNESCO Weltkulturerbe ist, und zum anderen Kulisse für viele Hollywood-Filme. In den letzten Jahrzehnten wurden hier und in der Umgebung Filme wie Lawrence von Arabien, Gladiator, Königin der Wüste, Himmel über der Wüste, Die Mumie oder auch mein Lieblingsfilm Der Medicus gedreht. Für die Dreharbeiten von „Sodom und Gomorrha“ wurde im Jahre 1962 vor das Dorf Aït Ben Haddou ein großes Tor gebaut und anschließend stehen gelassen. Doch heutzutage werden extra gebaute Filmkulissen nach Beendigung der Dreharbeiten wieder abgerissen, denn die Vorgaben der UNESCO verbieten Erweiterungen oder Änderungen des Ortes. Im Übrigen ist Marokko dann oft Kulisse für Länder wie Persien, Ägypten, Vereinigte Arabische Emirate oder das Römische Reich. Aber wem sollte das auffallen?
Für mich ist es jedes Mal wieder beeindruckend, vor den Mauern von Aït Ben Haddou zu stehen und mir vorzustellen, dass dieses Ksar schon in so vielen Filmen zu sehen war. Lasst Euch dieses Marokko-Highlight auf keinen Fall entgehen.
4) Eine Nacht unter dem Sternenhimmel in den Sanddünen Erg Chebbi bei Merzouga
Habt Ihr Euch schon mal gewünscht, eine Nacht unter dem Sternenhimmel in der Wüste zu erleben? Dann reist unbedingt zu den rotgoldenen Sanddünen Erg Chebbi bei Merzouga am Rande der Wüste nahe der Grenze zu Algerien. Es ist eine recht lange Strecke von Ouarzazate über die Straße der 1000 Kasbahs. Doch eine Nacht in der Wüste zu verbringen ist ein Erlebnis, das Ihr nicht mehr vergessen werdet. Mit 150m sind die Sanddünen Erg Chebbi die größten Sanddünen Marokkos. Das Sanddünengebiet hat eine Länge von 40km und eine Breite von 6,5km.
Bucht für nachmittags unbedingt einen Kamelritt und erlebt den Sonnenuntergang auf einer der rotgoldenen Dünen. Der Ritt auf einem Kamel ist am Anfang etwas ungewohnt und ganz anders als auf einem Pferd, aber nach ein paar Minuten gewöhnt Ihr Euch sicher dran. Die Aussicht bei Sonnenuntergang in die weite Wüste ist atemberaubend.
Zurück im Camp gibt es abends ein leckeres marokkanisches Abendessen, von Euren Gastgebern, den Berbern, zubereitet. Danach wird meist am Lagerfeuer musiziert und getanzt. Wenn Ihr Euer Camp nachts verlasst und ein paar Schritte in die Sanddünen wandert, werdet Ihr in einen sternenklaren Nachthimmel blicken, einfach unbeschreiblich…
Es gibt übrigens recht unterschiedliche Wüstencamps. Je einfacher, desto authentischer – lautet die Devise. Ich habe mit zwei Reisegruppen zwei unterschiedliche Camps ausprobiert. Das Wüstencamp La Belle Etoile liegt am Rande der Sanddünen, hat dafür mehr Komfort – nämlich Waschbecken und Toilette im eigenen Zelt – und ist eine richtig kleine, teils befestigte Zeltstadt.
Das einfachere Camp erreicht man nur mit Kamelen und liegt romantisch mitten in den Sanddünen. Dafür hat es lediglich eine Gemeinschaftstoilette, die so arg roch, dass wir den Sand bevorzugten… Und dann gibt es natürlich auch Luxus-Wüstencamps mit allem möglichen Schnickschnack, aber diese habe ich noch nicht ausprobiert. Nun, überlegt Euch, was Euch wichtiger ist? Etwas mehr Komfort oder eine richtig echte Wüstenerfahrung?
5) Meknes mit prächtigem Tor Bab Mansour
Meknes ist die kleinste der vier Königsstädte Marokkos und seit 1996 ist auch die Medina von Meknes UNESCO Weltkulturerbe. Der Berberstamm der Miknasa gründete die Stadt im 10. Jh. Unter dem Alaouiten Sultan Moulay Ismail wurde Meknes im 17. Jh. zur Hauptstadt Marokkos. Moulay Ismail baute opulente Paläste und Moscheen, monumentale Tore und weitläufige Plätze. Bis heute wird das prachtvolle Meknes als ‚Versailles Marokkos‘ bezeichnet.
Im Zentrum der Medina am Rand des Place el Hedime steht das Tor Bab Mansour, eines der schönsten ornamentalen Tore Marokkos. Das Tor wurde von Moulay Ismail in Auftrag gegeben und unter seinem Sohn Moulay Abdallah vollendet. Bab Mansour trägt im Übrigen den Namen seines Architekten Mansour. Er war ein Christ, der zum Islam übergetreten war. Mit bläulichen, grünlichen und beigefarbenen zellij-Kacheln verziert ist das Tor wahrlich ein Meisterwerk der Architektur des 18. Jh. Die mächtigen Marmorsäulen stammen angeblich aus der nicht weit entfernten antiken Römerstadt Volubilis.
Der Place el Hedime ähnelt dem Gauklerplatz Djemma el Fna in Marrakesch etwas, nur geht es hier ruhiger und gemächlicher zu. So tummeln sich Jongleure, Schlangenbeschwörer und Geschichtenerzähler auf dem Platz. Es macht wirklich Spaß, das bunte Treiben zu beobachten. Im Übrigen ist das Ganze nicht in erster Linie als Belustigung für Touristen gedacht, sondern geht auf eine alte Tradition zurück.
In Marokko unterwegs: Im übrigen gibt es in Marokko gute und günstige Inlandsflüge, auch das Bahnnetz ist gut ausgebaut. So kommt Ihr leicht von Marrakesch nach Fes, von Fes nach Meknes, von Meknes nach Tanger usw. Schaut einfach mal bei Omio vorbei, dort findet Ihr Verbindung, egal ob mit Bahn, Bus oder Flugzeug.
Das waren die Tipps 1 bis 5 meiner 10 Marokko Tipps.
Tipps 6 bis 10 findet Ihr hier.
Im übrigen ist dieser Reiseführer über Marokko von National Geographic sehr zu empfehlen.
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