Dubai, die Stadt der Superlative – höher, größer, weiter… Dubai ist schillernder Luxus pur. Das derzeit höchste Gebäude der Welt mit 828 m und 160 Stockwerken, der Burj Khalifa, steht in der Wüstenmetropole Dubai. Die Dubai Mall ist die größte Mall der Welt und der Dubai International Flughafen (DXB) der Größte im Nahen Osten. Für das derzeit zweithöchste Hotel der Welt, das JW Marriott Marquis, arbeitete ich ein paar Monate – dazu später mehr.
In Dubai wird nicht nur Gold auf dem Gold Souk verkauft, sondern auch Gold in Hotels und anderen Gebäuden verarbeitet. Das Luxushotel Burj Al Arab ist das wohl luxuriöseste Hotel weltweit. Im einzigen 7 Sterne Hotel weltweit wurden 1790 m² 24-karätigem Blattgold verarbeitet. Man kann hier also wirklich von Superlative sprechen.
Seit ein paar Jahren hat Dubai die größte Anzahl an Wolkenkratzer weltweit und jedes Jahr werden es mehr. Angeblich steht jeder 5. Kran weltweit in Dubai… der Bauboom ist also weiterhin ungebrochen! In dieser Stadt kennt man keine Mittelmäßigkeit, das wichtigste ist zu beeindrucken und aufzufallen.
Wasser ist in Dubai teurer als Öl
All das ist den vielen Ölquellen im Land zu verdanken. Doch Süßwasser ist hier Mangelware. Es ist kaum zu glauben, aber 1 Liter Wasser kostet hier mit 3 Dirham mehr als 1 Liter Benzin. Aus den Leitungen kommt zwangsläufig entsalzenes Meerwasser.
Wen wundert es bei all diesen Rekorden, dass Dubai mit Platz 4 zu den meistbesuchten Städten der Welt zählt? Jedes Jahr kommen um die 15 Millionen ausländische Besucher hierher, um die Stadt der Superlative zu erleben.
Von einer kleinen Fischersiedlung zur Stadt der Superlative
Vor 100 Jahren, Anfang des 20. Jahrhunderts, war Dubai ein kleines, kaum bedeutendes Handelszentrum für Perlenfischerei. Diese kleine Fischersiedlung wurde um 1830 von der Maktoum Familie, Teil des Bani Yas Stammes aus der Liwa Oase, gegründet. Die Al Maktoum-Dynastie ist bis heute die Herrscher-Familie im Emirat Dubai. Damals verdienten die Menschen ihr Täglichbrot mit Schaf- und Ziegenzucht, Dattelanbau, Fischen und Perlentauchen, auch Handel wurde getrieben.
Dubai war politisch ein Protektorat Großbritanniens und Teil der Vertragsstaaten an der Nordküste der Arabischen Halbinsel. 1966 wurde in Dubai und Umgebung Erdöl entdeckt; drei Jahre später fand 1969 der erste Erdölexport statt.
Die Engländer zogen sich 1971 zurück. Daraufhin vereinigte sich Dubai mit Abu Dhabi, Sharjah, Ajman, Umm Al Quwain, Fujairah und Ras Al Khaimah. Dies war die Geburtsstunde der Vereinigten Arabischen Emirate.
Durch die Entdeckung des Erdöls änderte sich das Leben in Dubai schlagartig
Die Entdeckung des Erdöls hatte große Auswirkungen auf Dubai und die Region. Die Lebensart der Bewohner änderte sich schlagartig. Die meisten Menschen waren bis zu dem Zeitpunkt Nomaden gewesen. Doch von nun an wuchs der Reichtum dieser Menschen. Kaum eine Stadt entwickelte sich so rasend schnell wie Dubai. Heute ist Dubai eine der luxuriösten Städte der Welt, doch leider trifft das nur für einen Teil der Bevölkerung zu.
Nun, wie oben erwähnt, lebte ich selbst ein paar Monate in Dubai. Ich war sehr aufgeregt und freute mich auf meine neue Arbeit in Dubai. Die ersten Wochen war ich sehr motiviert. Doch leider waren unsere Arbeitsbedingungen im damals höchsten Hotel der Welt nicht die besten. Wir hatten Büros ohne Tageslicht und die Unterkunft der Belegschaft war wie eine Military-Academy, und das in einer Stadt wie Dubai. Ich hatte zu Studentenzeiten besser und komfortabler gelebt. Zwar hatte ich als Marketing-Executive eine 1-Zimmer-Wohnung; viele Kollegen mussten sich sogar Zimmer teilen. Jedoch war mein Studio nicht groß und das Brummen des Kühlschranks im Raum raubte mir nachts den Schlaf.
Am schlimmsten war jedoch das nicht vorhandene Tageslicht in unseren Büroräumen. Nicht einmal der General Manager des Hotels hatte ein Büro mit Tageslicht. Könnt Ihr das glauben? Der GM des höchsten Hotels der Welt sitzt in einem Büro ohne Tageslicht. Leider merkte ich die Auswirkungen sehr schnell, mein Gedächtnis und meine Konzentration verschlechterten sich innerhalb kürzester Zeit. Ich fühlte mich nicht gut und ging in Dubai zum Arzt. Dieser schrieb mich ein paar Tage krank, und gab mir den Rat, Zeit in der Sonne zu verbringen.
365 Tage Sonne und Büros ohne Tageslicht
Doch ich konnte mich an mein Büro ohne Tageslicht nicht gewöhnen und fragte mich langsam, was ich hier tat. Ich war doch nicht in ein Land gezogen, wo 365 Tage die Sonne scheint, um in einem Büro ohne Tageslicht zu sitzen? Nach knapp 4 Monaten zog ich die Reißleine, nahm unbezahlten Urlaub, flog nach Hause und entschied mich nach ein paar Wochen, nicht mehr nach Dubai zurückzukehren. Denn der Fakt, dass es kein Tageslicht in den Büros gab, war nun mal nicht zu ändern.
Es ist bekannt, dass Arbeitsbedingungen in den Golfstaaten generell oft nicht die besten sind. Beispielsweise müssen Arbeiter auf Baustellen manchmal bei heißen Temperaturen auf Baugerüsten in unendlicher Höhe herumklettern und werden darüber hinaus schlecht bezahlt; von den Unterkünften der Arbeiter ganz zu schweigen.
Dubai ist also nicht nur eine Stadt der Superlative, sondern auch eine Stadt der Widersprüche. Irgendwie traurig, dass die einen gar nicht wissen, wohin mit all ihrem Geld, und die anderen in Armut leben. Aber so war das leider schon immer auf unserer Welt.
Diversity wird in Dubai groß geschrieben
Eine Besonderheit von Dubai möchte ich zum Schluss noch erwähnen. Vermutlich sind Dubai und die anderen Metropolen in den Golfstaaten derzeit die internationalsten Orte der Welt. Diversity werden in Dubai, Abu Dhabi und Doha großgeschrieben. Hier leben unendlich viele Nationalitäten zusammen. Ich allein hatte in Doha und Dubai Freunde und Kollegen aus Ägypten, Marokko, Libanon, Jordanien, Syrien, Italien, Mazedonien, Deutschland, Griechenland, Russland, Mauritius, USA, Kanada, Pakistan, Indien, Philippinen, Senegal, Ghana, um nur einige zu nennen. Mit den Einheimischen kam ich leider nicht viel in Kontakt. Aus den 1,5 Jahren Leben dort ist mir eine Freundin aus den Emiraten geblieben. Sie war meine Kollegin im JW Marriott Marquis. Mit ihr habe ich bis heute Kontakt. Sie besucht mich regelmäßig in München und auch ich bin gelegentlich zu Besuch bei ihr in Dubai.
Übrigens, mein größtes Highlight in Dubai, der Stadt der Superlative, ist der Dubai Fountain vor der Dubai Mall; dieser beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue. Wenn sich die Fontänen im Takt zu arabischer Musik bewegen, raubt mir dieses Spektakel immer wieder aufs Neue den Atem. Für einen Moment empfinde ich die Stadt als phänomenal… Irgendwie ist sie das ja auch, auf ihre ganz eigene Art und Weise.
Hier findet Ihr 10 außergewöhnliche Tipps für Dubai aus meiner Serie ‚Exprience THE ORIENT‘
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