Als im Mai 2019 der chinesisch-amerikanische Star Architekt I. M. Pei im Alter von 102 Jahren starb, dachte ich sofort an meine Zeit in Katar. Denn eines seiner bekanntesten Werke ist das Museum of Islamic Art (MIA) in Doha.
Für mich ist dieses markante Gebäude eines der großen Highlights von Katar. Als ich 2012-13 in Katar lebte, ging ich gerne mit meinen Gästen ins MIA, um ihnen dieses atemberaubende Gebäude zu zeigen. Auch allein ging ich dort gerne hin: ich fotografierte das Museum von außen, beobachte die Skyline von Doha, schlenderte durch das Museum und genoß im Museumscafé einen Cappuccino und ein Stück Kuchen.
Museum of Islamic Art – das letzte Meisterwerk des Architekten I M Pei
In Katar erzählte man sich gerne belustigt die Geschichte, dass I. M. Pei extra aus der Rente geholt wurde, um für den Wüstenstaat Katar das Museum of Islamic Art zu entwerfen und zu bauen. Bei der Eröffnung des Museums im Jahre 2008 war er bereits 91 Jahre alt. Der ikonische Bau in der Bucht von Doha gilt als sein letztes Meisterwerk. Er war einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts; er studierte am MIT und in Harvard in Massachusetts, wo er von den Bauhaus-Größen Walter Gropius und Marcel Breuer unterrichtet wurde. Sein großes Vorbild war Le Corbusier.
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Inspiriert von Ibn Tulun Moschee und Alhambra
I. M. Pei unternahm extra eine Studienreise, um die arabischen Architekturformen zu studieren. Besonders die Ibn Tulun Moschee in Kairo, Ägypten als auch die Alhambra in Granada, Andalusien, waren für ihn eine große Inspiration für sein finales Werk.
Vermutlich ist auch das nahegelegene FANAR Qatar Islamic Culture Center von der Ibn Tulun Moschee und ihrem Minarett inspiriert. Die Ähnlichkeit ist doch sehr offensichtlich, wenn man die beiden Gebäude nebeneinander vergleicht, findet Ihr nicht? Sowohl das Museum of Islamic Art als auch das FANAR wurden 2008 eröffnet. Ein weiterer Beweis für meine Theorie.
Das MIA liegt am südlichen Ende der Corniche von Doha, der wunderschönen Hafenpromenade. Dieses Kunstmuseum war das erste große Museum, das auf der Arabischen Halbinsel entstand und zählt zu den bedeutendsten Kunstmuseen dieser Region. Die Sammlung beinhaltet Keramiken, Textilien, historische Artefakte und Waffen sowie Bücher. Die Kunstgegenstände sind aus der gesamten arabischen Welt zusammengetragen, von Spanien im Westen bis nach Indien und Zentralasien im Osten.
Islamische Kunst von drei Kontinenten
Das Museum of Islamic Art beherbergt islamische Kunst von drei Kontinenten aus über 1400 Jahren. MIA ist das Vorzeigegobjekt der Museen Katars, dessen Vorsitzende H.E. Sheikah Al Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al Thani ist. Sie ist wiederum eine große Kunstsammlerin und wurde auf der Liste der 100 wichtigsten Kunst-Personen des Magazins Art Review auf Nummer eins gewählt. Sie ist also derzeit in der internationalen Kunstwelt sehr gefragt. Ihr seht in diesem kleinen Golfstaat Katar ist mehr los als man denkt. Mehr davon erzähle ich Euch in einem anderen Artikel.
Tipp: Der Eintritt ins Museum of Islamic Art ist im Übrigen für alle Besucher kostenlos.
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