Bei unseren muslimischen Mitbürgern beginnt am 2. April 2022 der Fastenmonat Ramadan und geht bis 2. Mai 2022. Weltweit verzichten Millionen Muslime während dieses Monats von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und auch auf Geschlechtsverkehr. Neben der Pilgerfahrt nach Mekka und dem fünfmaligen täglichen Gebet ist das Fasten im Monat Ramadan eine im Koran verankerte religiöse Pflicht. Es gibt daher unter gläubigen Muslimen kaum jemand, der nicht fastet. Der Ramadan ist eine heilige Zeit bei Muslimen und ein Monat der Nächstenliebe.
Dem Koran nach ist der Beginn des Fastens bei Morgendämmerung; dann, wenn die ersten Hell- und Dunkelwerte voneinander zu unterscheiden sind. Viele Muslime stehen vor der Morgendämmerung auf und nehmen eine letzte Mahlzeit, das sogenannte suhur, zu sich. Um sich für den bevorstehenden Fastentag zu stärken, gibt es meist leichte, möglichst salzlose Speisen, beispielsweise Joghurt, Eier, Brot und ganz viel Wasser. Vor den Menschen liegen meist mehr als 12 Stunden Fasten – keine leichte Aufgabe, so lange nichts zu essen und zu trinken. Vor allem wenn man bedenkt, dass gerade im Orient, aber auch bei uns im Sommer, die Tage oft sehr heiß sind.
Nach Sonnenuntergang genießen alle das iftar
Natürlich gibt es auch viele Traditionen, die mit dem Fastenmonat Ramadan einhergehen. Sobald die Sonne untergegangen ist, brechen die Muslime das Fasten, gerne mit einer ungeraden Anzahl von Datteln und Wasser. Danach verrichten sie das Maghrib-Gebet. Erst dann gibt es das sogenannte iftar (Fastenbrechen) mit vielen leckeren Speisen an einer festlich gedeckten Tafel. Auch bei den Muslimen ist es Tradition, Familie und Freunde zum iftar einzuladen. Das Miteinander ist das Schönste am Ramadan. Denn wie bei uns Christen in der Weihnachtszeit verbringen sie nach Sonnenuntergang viele Stunden im Kreise der Familie und mit Freunden. Das gemeinsame Genießen von traditionenllen Speisen und natürlich auch das gemeinsame Beten tun einfach gut nach einem langen Fastentag.
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Islamischer Kalender richtet sich nach dem Mond
Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Kalender. Während wir im Westen den Gregorianischen Kalender verwenden und uns somit an der Sonne orientieren, richtet sich der islamische Kalender nach dem Mondjahr, welches nur 354 Tage hat. Deshalb verschiebt sich der Ramadan jedes Jahr um etwa 11 Tage nach vorne. Der erste Tag im Ramadan wird durch die Sichtung der hauchdünnen Sichel des Neumondes bestimmt.
Übrigens: Auch wir Christen bestimmen unser Osterfest nach dem Mondkalender. Auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 wurde beschlossen, Ostern immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu feiern. Deshalb findet Ostern in einem Jahr im März und im nächsten Jahr im April statt. Ausgehend von dem Ostersonntag werden unsere Fastenzeit, unser Osterfest und auch die christlichen Feiertage nach Ostern, nämlich Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleihnahm, festgelegt.
Ausnahmen von der Fastenpflicht im Islam
Im Ramadan sind schwangere, stillende und menstruierende Frauen, Kranke, sowie Reisende von der Pflicht des Fastens ausgenommen. Sie sollten jedoch die versäumten Tage nach Wegfall der Gründe nachholen. Alte und kranke Menschen dürfen auf das Fasten verzichten. Das gleiche gilt übrigens auch für Kinder. Diese versuchen meist, ein paar Stunden am Tag mit den Erwachsenen mitzufasten. Ein Grund für das Fasten im Islam ist übrigens, dass Menschen selbst erleben, wie es sich anfühlt, wenn man nichts hat, nämlich nichts zu essen und nichts zu trinken.
Fasten im Ramadan gesund?
Fasten während des Ramadans gilt unter Muslimen als gesund und kann sich positiv auf den Körper auswirken, erklärte der Verband der Islamischen Kulturzentren (VKIZ). Die Fastenden sollten jedoch auf Signale ihres Körpers achten. Je nach körperlicher Konstitution könnte es zu Kreislaufbeschwerden und ein Abfall des Blutdrucks kommen, warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Laut Aussage des VKIZ-Dialogbeauftragten Erol Pürlü gibt es aus medizinischer Sicht zahlreiche positive Effekte des Fastens. Die Fastenzeit sei vor allem entgiftend für den Körper. Zudem werden Ausdauer, Geduld und Selbstbeherrschung gefördert, erklärte Pürlü. Im Unterschied zum Fastens bei uns verzichten Muslime während des Ramadans nicht vollständig auf Nahrungsaufnahme. Sie nutzen die Zeit nach dem Sonnenuntergang und die Zeit vor der Morgendämmerung, um dem Körper essenzielle Nährstoffe zuzuführen. (siehe https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/gesundheitliche-vorteile-beim-ramadan-fasten-32320.php).
Es ist allerdings die Frage, ob diese Art des Fastens für jeden wirklich gesund ist, gerade der stundenlange Verzicht auf Flüssigkeit führt oft zu Dehydration des Körpers. ‚Einem aktiven Menschen sind viele Stunden ohne Wasser kaum zuzumuten. Für Taxifahrer, Zugführer oder Krankenschwestern – für alle, die im öffentlichen Leben eine wichtige Rolle haben – gibt es Ausnahmen und Befreiungen, um Unfälle wegen körperlicher Schwächung zu vermeiden,‘ so der Kölner Arzt Hikmet Ulus ( siehe https://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Gesundheitsriskio-Ramadan).
Generell ist es sicher verantwortungsbewusst und mit Gott zu vereinen, etwas zu essen oder zu trinken, wenn man es gar nicht mehr aushält. Denn in erster Linie geht es um Nähe zu Gott und um Besinnung auf den Glauben. In diesem Sinne: ‚Ramadan kareem‘ Euch allen.
Ramadan auf einen Blick
- Der Fastenmonat Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender.
- Das Fasten im Monat Ramadan stellt eine der fünf Säulen des Islam dar. Sie gehört zu den Hauptpflichten eines gläubigen Muslimen.
- Die Fastenzeit im Monat Ramadan beginnt mit der Morgendämmerung und endet beim Sonnenuntergang mit dem Beginn des Maghrib-Gebetes.
- Gläubige Muslime verzichten während dem Ramadan tagsüber auf Trinken, Essen und Rauchen. Geschlechtsverkehr ist ebenfalls verboten.
- Von der Fastenpflicht ausgeschlossen sind Schwangere, stillende oder menstruierende Frauen, Kinder, Kranke, Alte und Reisende.
- Das Fest des Fastenbrechens (Id al-Fitr), auch Zuckerfest genannt, findet im Anschluss an Ramadan statt und dauert drei Tage.
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