Tanger, eine Stadt zwischen zwei Meeren (Mittelmeer und Atlantik) und zwei Kontinenten, ist die Pforte zu Marokko. Tanger ist die Verbindung zwischen Orient und Okzident. Von 1923 bis 1956 war Tanger eine ‚internationale Zone‘, ein selbstverwaltetes Territorium. So war es Anziehungspunkt für Schmuggler, Geschäftsleute und Spione, aber auch für Intellektuelle und Künstler. Nach der Wiedervereinigung mit Marokko verfiel Tanger etwas. Dem damaligen König Hassan II. gefiel der zwielichtige Ruf der Stadt nicht. Doch Marokkos jetziger König Mohamed VI. möchte der Stadt zu neuem Glanz verhelfen und sie wieder in einen mondänen Badeort verwandeln.
Das Herz der Stadt ist der Grand Socco, offiziel Place 9 Avril 1947 genannt. Hier trifft die Neustadt auf die Medina. Der Souk mit seinen vielen kleinen Gassen ist übersichtlich und leicht zu erkunden. In den unzähligen kleinen Läden kann man altes Handwerk Marokkos erstehen: vom Teppich zur Djallabeyya, vom Geldbeutel zur Handtasche, vom marokkanischen Aschenbecher zur Tajine (traditioneller marokkanischer Tontopf), hier ist für jeden etwas dabei.
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Das älteste Viertel der Stadt
Besonders sehenswert ist das älteste Viertel Tangers, das festungsartige Kasbah Viertel. Es liegt an der höchsten Stelle der Medina. Ist man durch das Stadttor Bab Haha geschritten, befindet sich auf der linken Seite das Kasbah Museum: Der Besuch lohnt sich, denn das Museum befindet sich in einem wunderschönen, mittelalterlichen Sultanspalast. Das Museum hat viel über die Geschichte der Region zu erzählen. Der Palastgarten lädt ein zum Verweilen unter Mandarinen- und Feigenbäumen.
Tanger – Kulisse für Hollywoodfilme
Bis heute zieht es Künstler nach Tanger. 1938 wurde das Cinéma Rif eröffnet. Der Baustil ist eine Kombination aus Art Deco und marokkanischem Design, im Geiste dieser Zeit. In den 90er Jahren stand das Kino kurz vor der Schließung. Doch 2006 wurde das verfallende Gebäude von einem gemeinnützigen Verein vor dem Abriss bewahrt und renoviert. Die heutige Cinémathèque de Tanger (Cinéma Rif, 1 place du 9 Avril, Grand Socco) ist ein lebendiges Kulturzentrum, es gibt dort Filmfestivals und Kunstaustellungen.
Filme wie der James Bond Film Spectre, der abgefahrene Film Inception mit Leonardo DiCaprio oder der Film Only lovers left alive‚ über ein Vampir-Duo spielen teilweise in Tanger. Wir waren wirklich erstaunt, als uns der Kellner des Restaurants Mamounia Palace stolz erzählte, dass bei ihnen im Restaurant ein Teil von Inception gedreht wurde. Auch Caid’s Bar im altehrwürdigen Hotel El Minzah ist legendär: sie war das Vorbild für Rick’s Bar im Film-Klassiker Casablanca .
Mein Tipp: Tanger lohnt sich auch als Tagesausflug von Spanien aus. Nehmt beispielsweise das Schnellboot von Tarifa, Spanien. Innerhalb von 90 min erreicht Ihr den Hafen von Tanger und seid plötzlich in einer ganz anderen Welt. Oder gönnt Euch ein-zwei Nächte in Tanger, bucht am besten ein Zimmer in einem kleinen Riad in der Medina und genießt die mediterrane, orientalische Atmosphäre der Stadt.
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