Weihrauch ist ein goldgelbes Harz, das beim Verglühen ein herrliches, rauchiges Aroma verströmt. Das Harz des Weihrauchbaums ist wahrlich ein Wohlgeruch des Orients. Weihrauchbäume wachsen in Ländern des afrikanischen Horns (Somalia, Äthiopien, Eritrea, Sudan), in Arabien (Oman, Jemen) sowie in Indien.
Weihrauch in der Antike
Weihrauch wird schon sehr lange verwendet. Die Menschen in der Antike benutzten Weihrauch als Heilmittel gegen Krankheiten und für Parfums. In Rom wurde mit Weihrauch der Gestank in den Gassen der Stadt überdeckt. Oft wurde er auch als ‚weißes Gold‘ bezeichnet. Zu Zeiten des römischen Kaisers Nero wurde Weihrauch sogar mit Gold aufgewogen.
Für religiöse Zeremonien wurde Weihrauch im alten Ägypten, in Mesopotamien, in Assyrien und Byzanz genutzt. Auch die Heiligen Drei Könige brachten dem neugeborenen Jesuskind nach Bethlehem Gold, Weihrauch und Myrrhe. Im zweiten Kapitel des Matthäus-Evangeliums steht: ‚Und sahen das Kindlein, warfen sich nieder, huldigten ihm, taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gold und Weihrauch und Myrrhe.‘ Bis heute wird bei Messen in katholischen und orthodoxen Kirchen der unverwechselbare Geruch von Weihrauch verströmt.
Heilmittel Weihrauch
Weihrauch hilft gegen Verdauungsprobleme und Vergesslichkeit, zudem ist es desinfizierendes und entzündungshemmendes Heilmittel in der Medizin. Deshalb verwendeten es damals Mediziner zur Wundreinigung und auch zur Stärkung von Geist und Verstand.
Bis heute räuchern Frauen auf der Arabischen Halbinsel und Frauen im Iran ihre Abbayas mit dem Duft des Weihrauchs ein.
Hochwertigster Weihrauch aus Oman
Es gibt verschiedene Arten von Weihrauch, der beste ist der hellste, der natürlich auch am teuersten ist. In Oman auf der Arabischen Halbinsel gibt es im Süden eine Provinz mit Namen Dhofar. Dort kommt der hochwertigste Weihrauch her. Weihrauch wird im Oman ‚Tränen Allahs‘ genannt.
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Heute heißt die Stadt Salalah, früher hieß auch die Stadt Dhofar. So schrieb bereits im 13. Jahrhundert der venezianische Weltenbummler Marco Polo über die Stadt: ‚Dhofar ist eine großartige und schöne Stadt mit einem sehr guten Hafen, in dem es geschäftig zugeht. Die Kaufleute machen enormen Profit, indem sie mit arabischen Pferden handeln…. und viel heller Weihrauch wird hier produziert.‘
Warme und feuchte Luft als Basis für den Weihrauchbaum
Dem Monsun ist es zu verdanken, dass die Küste von Dhofar in den Sommermonaten mit Regen und milden Temperaturen gesegnet ist. Dieses Naturphänomen gibt es sonst nirgends auf der Arabischen Halbinsel. Das Ergebnis sind kilometerlange Plantagen am Meer mit Kokosnüssen, Bananen, Papayas und Granatäpfeln.
Dort wo in Dhofar die Luft warm und vom Monsun feucht ist, wachsen die Weihrauchbäume am besten. Da der Weihrauchbaum keinen Regen mag, wächst er am besten im Landesinneren in 300 bis 800 Meter Höhe, und nicht am regenreichen Grüngürtel von Dhofar.
Frankincense Park im Wadi Dhawkah, Oman
Im Wadi Dhawkah gibt es einen Frankincense Park, der auch UNESCO Weltkulturerbe ist. Hier stehen ca. 60.000 wildwachsende Weihrauchbäume. Die Qualität des Weihrauchs ist unübertrefflich. Die Bäume wirken unscheinbar; man ist erstaunt, dass diese Bäume der Ursprung des Reichtums der Gegend sind.
Weihrauchstraße – Handelsroute der Antike
Nach dem Weihrauch ist auch die Weihrauchstraße benannt. Sie ist eine der bedeutendsten Handelsrouten der Antike. Auf der Weihrauchstraße wurden u.a. kostbare Gewürze und Harze transportiert. Denn in der Antike waren Räucherpflanzen begehrte Handelsgüter. Durch sie gelangten viele arabische Stämme zu Reichtum und Macht.
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Die Weihrauchstraße führte von Dhofar im heutigen Oman über Mayfa’ah, Marib, durch die Arabische Wüste nach Medina, über die Felsenstadt Petra bis nach Gaza am Mittelmeer und nach Damaskus. Die Strecke war um die 3400 Kilometer lang und die Karawanen waren um die hundert Tage unterwegs.
Die Dromedare waren quasi die ‚Schiffe der Wüste‘ und schleppten die Lasten auf monatelangen Märschen. Die Karawanenführer zahlten hohe Zölle und Schutzgelder. In Mayfa’ah war die erste Zollstelle. Hier mussten die Karawanen zehn Prozent ihres Warenwertes an Priester entrichten.
‚Arabia felix‘ – Glückliches Arabien
Generell waren die Kosten für Karawanen immens. So benötigte der Karawanenführer Kameltreiber und Begleitschutz. Auch Zwischenhändler mussten bezahlt werden. Dementsprechend waren die Preise für Weihrauch sehr hoch. Die Menschen in Rom und Byzanz vermuteten in Arabien einen großen Reichtum und nannten die Region daher ‚Arabia felix‘ – ‚glückliches Arabien‘.
Doch der Gewinn war beim Handel so groß, dass es sich lohnte, Waren über weite Strecken zu transportieren. So wurde Kardamom, Kurkuma, Curry, Sternanis, Pfeffer und andere Gewürze aus Indien und China nach Europa importiert, Kaffee und Weihrauch aus dem Jemen und dem Oman.
Der Spiegel beschrieb die Arabische Halbinsel als damalige ‚Handelsbrücke und kulturelles Bindeglied zwischen Südostasien und Europa.‘
Steht Euch auch der Sinn nach dem Wohlgeruch des Orients, z.B. wenn Ihr ein leckeres orientalisches Gericht kocht? Oder einfach mal am Abend zum Genießen und Erholen? Weihrauch aus Dhofar in Oman könnt Ihr auch hier in Deutschland kaufen. Genießt den Duft des omanischen Weihrauchs…
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