Ab Sonntag, 16. Juni 2024, begehen die Muslime ihr größtes und wichtiges islamisches Fest, das Opferfest, in Arabisch Eid al Adha. In den muslimischen Ländern wird traditionell vom Ältesten der Familie ein Tier geschlachtet, meist ein Schaf. Gleichzeit ist das Opferfest auch der Höhepunkt der Haddsch, der Pilgerfahrt nach Mekka.
Ibrahim soll Gott zu Ehren seinen Sohn Ismail opfern
Bei dem Opferfest gedenken die Muslime an Ibrahim, zu Deutsch Abraham. Er ist der Stammesvater aller Moslems, Christen und Juden. Der Überlieferung zufolge befiehlt Gott Ibrahim, seinen eigenen Sohn Ismail als Opfergabe zu töten. Ibrahim besteht die Probe und ist bereit, seinen Sohn zu opfern. Im letzten Moment gebietet Gott Einhalt. Ein Engel erscheint und verhindert das Opfer. Ibrahim schlachtet daraufhin stattdessen einen Widder. Bei den Christen ist es Isaak, der geopfert werden soll. Der Hintergrund des Opferfestes ist die Hingabe der Menschen an Gott und seine Barmherzigkeit.
Das Datum des Opferfest richtet sich nach dem Mondkalender
Beim Opferfest handelt es sich um das ‚große Fest‘ der Muslime. Das ‚kleine Fest‘ hingegen wird nach dem Ramadan gefeiert und heißt Eid al Fitr, zu Deutsch Zuckerfest. Beide Feste richten sich nach dem Mondkalender und finden somit jedes Jahr ca. elf Tage früher als im Vorjahr statt. Das liegt daran, da das Sonnenjahr länger ist als das Mondjahr, das sich nach der 28-tägigen Mondphase richtet.
Der Besuch in der Moschee am Morgen des ersten Festtages
Die Gläubigen versammeln sich am ersten Morgen des Opferfestes in der Moschee und/oder auf einem offenen Platz vor der Moschee, um gemeinsam das besondere Gebet dieses Festtages zu beten. Zu diesem Gebet ist es ausdrücklich erwünscht, dass auch die Frauen, die sonst meist zuhause beten, am Gebet in der Moschee teilnehmen. Im Anschluss an das Gebet steht ein Besuch auf dem Friedhof an, um den verstorbenen Verwandten und Freunden zu gedenken und für sie aus dem Koran zu lesen. Danach steht Verwandtschaftsbesuch an. Das zuvor geschlachtete Opfertier wird in drei Teile geteilt: ein Teil ist für Bedürftige, ein Teil für die Nachbarschaft und ein Teil für die Familie selbst. Es gibt meist viele festliche Gerichte, die alle auf einem großen Tisch angerichtet werden, ein Festschmaus, wie bei uns an Weihnachten. Vor allem für die Kinder gibt es Geschenke, und natürlich ziehen sich auch die Muslime zu diesem Anlass festlich an. Auch bei diesem muslimischen Fest herrscht eine sehr festliche Stimmung.
Muslimische Kinder können in Deutschland schulfrei bekommen
In den letzten Jahren ist es in den meisten Bundesländern erlaubt, dass moslemische Eltern für ihre Kinder eine Befreiung für den ersten Tag des Festes schreiben können. Eine schöne und respektvolle Geste unseren muslimischen Mitbürgern gegenüber, wie ich finde.
Ihr wisst nicht, wie Ihr Euren muslimischen Freunden zum Fest gratulieren könnt. Wünscht Ihnen ‚Eid Mubarak‘, das heißt so viel wie ‚Gesegnetes Fest‘. Sie werden erstaunt sein und sich freuen.
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