Und weiter geht es mit meinen 10 Marokko Tipps – Tipp 6-10. Es erwarten Euch noch viele spannende Must-see-Orte in diesem zauberhaften Land. Viel Freude beim Lesen…
6) Altstadt von Fes
Die Medina (Altstadt) von Fes, auch Fes el Bali genannt, ist angeblich die größte mittelalterliche Altstadt der Welt. Sie ist ein Labyrinth aus Gassen, kleinen Läden, Handwerksbetrieben, Restaurants, Riads und Hamams.
Die Medina besteht aus zwei Vierteln, dem Adwat al Andalus und dem Adwat al Qarawiyin. Aus Cordoba in Andalusien kamen im Jahr 817 Flüchtlinge und ließen sich hier nieder. Sie gründeten das Viertel Adwat al Andalus. Ein paar Jahre später kamen arabische Familien aus Kairouan, Tunesien, dazu. Auch sie flohen vor Verfolgung und gründeten das Viertel Adwat al Qarawiyin. Im Jahre 857 wurde die Universitätsmoschee al-Qarawiyin erbaut und von der wohlhabenden Kaufmannstochter Fatima al Fahri gestiftet. Sie siedelte mit ihren Eltern aus Kairouan nach Fes um. Diese Moschee ist bis heute der Mittelpunkt der Medina und die älteste Moschee Marokkos.
Die Medina von Fes ist ein Juwel wie aus Tausendundeiner Nacht. Spaziert durch die engen Gassen und lasst Euch von den prachtvollen Moscheen, Medersas (Koranschulen) und Palästen verzaubern. Die farbenfrohen Souks laden ein zum Bummeln. Auch Ihr werdet sicher das richtige Souvenir aus Fes finden, sei es beispielsweise ein handbemalter Keramikteller oder lederne Babouchen…
Autos gibt es in der Medina übrigens keine, Marokkaner fahren jedoch gerne mit ihren Motorrädern und Mopeds durch die engen Gassen. Also aufgepasst! Ware wird wie anno dazumal mithilfe von Maultieren und Eseln transportiert.
7) Hassan II. Moschee in Casablanca
Die opulente Hassan II. Moschee in Casablanca ist einer der größten Moscheen der Welt. Lange Zeit hatte sie das höchste Minarett der Welt. Mittlerweile hat sie mit 210m Höhe nur noch das zweithöchste Minarett der Welt. Denn im April 2019 wurde die Große Moschee in Algier mit einem 265m hohen Minarett fertiggestellt.
Die Hassan II. Moschee wurde von 2.500 Arbeitern und 10.000 Handwerkern in nur 6 Jahren Bauzeit errichtet. Zum 60. Geburtstag des mittlerweile verstorbenen König Hassan II. wurde die Moschee am 30. August 1993 feierlich eröffnet. Mit Mauern aus Marmor, marokkanischen Mosaiken und kunstvollen Arabesken erstrahlt die Moschee. Die monumentale Gebetshalle ist 20.000 m² groß und bietet 25.000 Gläubigen Platz. Kaum zu glauben, dass das Dach der Gebetshalle geöffnet werden kann. Dementsprechend können die Gläubigen auch unter freiem Himmel beten.
Im Übrigen können auch Nicht-Muslimen die Hassan II. Moschee im Rahmen einer Führung besichtigen. Auch wenn Ihr Casablanca nicht unbedingt gesehen haben müsst, so ist diese Moschee wirklich beeindruckend und sehr sehenswert. Ich empfehle Euch deshalb einen kurzen Zwischenstopp in Casablanca zu machen.
Hassan II. Moschee Boulevard de la Corniche, Casablanca 20000, Marokko
Führungen: Sa bis Do jeweils um 9h, 10h, 11h und 14h. Eintritt: 100 Dh.
8) Rabat mit Hassan-Turm
Rabat ist Hauptstadt und Regierungssitz Marokkos und darüber hinaus eine der vier Königsstädte Marokkos. Sie ist die einzige Königsstadt, die direkt am Atlantik liegt. Neben Sultanspalästen und Moscheen gibt es in Rabat auch viele moderne Gebäude der Regierung, Botschaften und Universitäten.
Das Wahrzeichen der Stadt ist der ockerrote Hassan-Turm, ein halbfertiges Minarett einer unvollendeten Moschee. Der Almohaden Herrscher Yacoub El Mansour plante diese Moschee 1195 n. Chr. als sein Prestige-Projekt. Nach seinem Tod wurden die Arbeiten der Moschee jedoch eingestellt. Statt 80 Meter hat das halbfertige Minarett nur 44 Meter. Der fast fertige Bau wurde 1755 bei einem Erdbeben teils zerstört. So blieben von der Moschee nur ein Teil der Außenmauer, Stümpfe der Säulen und das halbfertige Minarett bestehen. Aber gerade diese Unfertigkeit der Moschee trägt dazu bei, dass man sie im Gedächtnis behält und der Hassan-Turm so zum Wahrzeichen der Stadt wurde. Architektonisch ähnelt der Hassan-Turm der Koutoubia Moschee in Marrakesch und der Giralda von Sevilla.
Nebenan befindet sich das in den 1960er Jahren erbaute Mausoleum mit pyramidenförmigem Kuppeldach. Hier liegen die Gebeine des verstorbenen Königs Mohamed V. und seinem Sohn und Nachfolger König Hassan II.
9) Chefchaouen – Die blaue Stadt
Lasst Euch das kleine Städtchen Chefchaouen auf Eurer Marokko Rundreise auf keinen Fall entgehen. Es liegt im Rifgebirge im Norden Marokkos und ist in eine atemberaubende Landschaft eingebettet. Besonders bekannt ist Chefchaouen wegen seiner blau getünchten Häuser in der Medina. Deshalb nennt man die Stadt auch gerne die ‚Blaue Perle‘. Doch was ist der Grund, warum die Häuserfassaden blau angestrichen werden? Es gibt wohl mehrere Erklärungen. Eine besagt, dass die blaue Farbe vor dem ‚Bösen Blick‘ schützen soll. Eine andere Erklärung der Einheimischen ist schlichtweg, dass so ihre Häuser im Sommer angenehm kühl bleiben.
Im Übrigen ist Chefchaouen eine andalusisch-arabische Stadt. Denn Ende des 15 Jhs. siedelten sich muslimische und jüdische Flüchtlinge aus Andalusien an. Sie flohen vor der spanisch-christlichen Reconquista und fand hier eine neue Heimat. Demzufolge vermischten sich die Flüchtlinge schnell mit der Urbevölkerung, den Rif-Berbern.
In Chefchaouen gibt es viele historische Gebäude vor der atemberaubenden Kulisse des Rifgebirges. Das Herz der Stadt ist der Platz Outa el Hammam. Die Große Moschee am Platz fällt besonders wegen ihrem achteckigen Minarett auf. Zudem gibt es eine Kasbah (Festung) aus dem 15. Jh., welche besichtigt werden kann. Von der Spitze des Turms habt Ihr einen besonders schönen Blick auf alle Seiten der blauen Stadt.
10) Tanger
Tanger wird die ‚Pforte zu Marokko‘ genannt und liegt an der Straße von Gibraltar. Sie ist eine Stadt zwischen Atlantik und Mittelmeer und zwischen zwei Kontinenten. Aufgrund ihrer Lage hat die Hafenstadt Tanger orientalisches und europäisches Flair zugleich.
Bis heute zieht es Künstler nach Tanger. Schon Henri Matisse, Paul Bowles oder Mick Jagger waren Tanger verfallen und verbrachten viele Stunden im berühmtesten Café der Stadt, im Café Hafa. Das Terrassencafé mit besonders schönem Blick auf die Straße von Gibraltar ist auch heute noch ein beliebter Treffpunkt von Touristen und Marokkanern.
Filme wie der James Bond Film Spectre, der abgefahrene Film Inception mit Leonardo DiCaprio oder der Film Only lovers left alive‚ über ein Vampir-Duo spielen teilweise in Tanger. Wir waren wirklich erstaunt, als uns der Kellner des Restaurants Mamounia Palace stolz erzählte, dass bei ihnen im Restaurant ein Teil von Inception gedreht wurde. Auch Caid’s Bar im altehrwürdigen Hotel El Minzah ist legendär: sie war das Vorbild für Rick’s Bar im Film-Klassiker Casablanca .
Lest gerne auch meinen Artikel über Tanger – Wo Europa auf Afrika trifft.
Tipp: Es lohnt sich, Tanger als Tagesausflug von Spanien aus mit der Fähre zu besuchen. Nehmt einfach das Schnellboot von der spanischen Hafenstadt Tarifa. Die Überfahrt dauert nur 90 min. Auf einmal seid Ihr im Orient. Ein guter Einstieg, um Marokko für ein paar Stunden zu beschnuppern und ein Gespür für das Land zu bekommen. Oder Ihr bleibt ein oder zwei Nächte und bucht ein Zimmer in einem der Riads der Altstadt. Das ist mein Tipp an Euch. So taucht Ihr in diese orientalische Stadt mit europäischem Twist ein und bekommt ein erstes Gefühl für Marokko. Ihr bekommt sicher Lust auf mehr… Wetten?!?
Das waren meine 10 Marokko Tipps. Es ist wirklich ein unglaublich schönes und facettenreiches Land… Marokko ist wirklich eine Reise wert und gehört auf Eure Bucket-Liste.
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